Dies ist die Geschichte …
Zum 75-jährigen Jubiläum im Jahr 1979 erschien eine Vereinschronik. Der folgende Text wurde dieser Chronik entnommen. Für die Mithilfe bei der Überarbeitung bedankt sich der SV 04 Attendorn beim langjährigen SV 04-Kapitän Bernd Zimmerling.
ABC und Edelweiß
Der SV 04 hat in seiner Geschichte manchen Wandel und Veränderungen durchgemacht. Um die Jahrhundertwende hatte der Fußballsport nicht nur im Mutterland England, sondern auch in Deutschland schon eine Menge Anhänger und Freunde gewonnen. Auch in Attendorn schlossen sich Fußballbegeisterte zusammen. Ernst Bollmeyer war der „Chef der Truppe“. Unter dem Namen „ABC“ (Attendorner Ballspielclub) wurde am 25. August 1904 der erste Fußballverein gegründet. Somit war die Basis gegeben und dem Sportgeschehen Weg und Ziel geebnet. Aus diesen Jahren sind die Spielernamen „Strehling, Dörsch, Joch und Arens“ bekannt.
Wenn auch das Fußballspiel nicht gesellschaftsfähig war und unter heute unvorstellbaren Bedingungen ausgeübt wurde, fanden immer mehr Jugendliche den Weg zum Fußball und in die wie Pilze aus dem Boden sprießenden Vereine.
Aus der Überzeugung, dass Konkurrenz not täte, wurde 1904 – 1905 ein weiterer Fußballclub ins Leben gerufen. Warum sich dieser Verein den Namen „Edelweiß“ gab, ist heute nicht mehr festzustellen. Vielleicht hatte man sich vorgenommen, ganz hoch hinauf zu wollen. In diesem Verein spielten u.a. Beitzel, Berghaus, Bilsing, Dörsch, Hahn , Huhn, Joch, Kimpel, Kirschhoff, Sönnecken, Schmidt.
1910 gründete der katholische Jünglingsverein den Fußballclub „Union“. Die Hauptträger dieses Vereins waren Benno Reuber und Toni Knoche. Um das Jahr 1912 löste sich der zuerst genannte „ABC“ auf, da er vorwiegend aus auswärtigen Mitgliedern bestand, die zum größten Teil in Attendorn als Volontäre tätig waren. Aus diesen Jahren ist bekannt, dass zwischen den verschiedenen Attendorner Vereinen Gespräche geführt wurden, Fusionen einzugehen. Den Bemühungen war aber kein Erfolg beschieden.
In der Pionierzeit des Attendorner Fußballs war der Anfang wie überall äußerst primitiv. Es gab keine festen Spielplätze. Man spielte in heute „unmöglich“ anmutender Spielkleidung auf Feldern und Wiesen, so auf der Schlacht, in Ewig, auf dem Himmelsberg, auf dem Schelmeskamp, in Biggen, dann am Schnellenberg an der Schafsbrücke. Die Spielfelder wurden jedes Mal neu abgegrenzt. Die Tore bestanden aus Bohnenstangen und Bindfäden, die als Torpfosten und Torlatte dienten. Kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges hatten die Fußballspieler eine erste bleibende Stätte im Gelände „Auf der Schlacht“ bekommen. Ein Sportplatz mit „Festen“ Toren war entstanden. Bemerkenswert an diesem Sportplatz war, dass auf dem Spielfeld neben den festen Toren ein Lichtmast stand, was der Jagd nach dem runden Leder aber keinen Abbruch tat.
Nach Auflösung des ABC spielten die Attendorner Fußballer in den verschiedenen Vereinen bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges weiter. Dieser Krieg schränkte das gesamte Vereinsleben stark ein. Viele Mitglieder und Aktive waren eingezogen. Die wenigen Nichtdienstverpflichteten versuchten ihr möglichstes, das Vereinsgefüge zu erhalten. Der Spielbetrieb wurde unter dem Namen „Fortuna“ weitergeführt.
Neben diesem Verein entstand 1919 der Fußballclub „Teutonia“, der aus der Deutschen Jugendkraft (DJK) hervorging. Die Bezeichnung „Fortuna“ wurde in „Spiel- und Sportverein“ geändert. Während die DJK auf dem Gelände der späteren „Schlageter – Kampfbahn“ – nach 1945 „Hansa – Kampfbahn“ genannt – spielte, führte der Spiel- und Sportverein seine Wettkämpfe auf dem Platz unterhalb der Burg Schnellenberg durch. Aufschlussreich ist, dass sich die damaligen Vereinsvorstände nur aus Aktiven zusammensetzten. Um den Spielbetrieb erweitern zu können, schloss sich der Spiel- und Sportverein dem Westdeutschen Fußballverband an. 1923 erfolgte die Umbenennung in „Turn- und Sportverein“. 1930 nahm man den Namen „Sportverein 04 Attendorn“ an.
In den Jahren nach dem verlorenen ersten Weltkrieg, den Jahren der Inflation und Arbeitslosigkeit bis 1933 wurde der Sportbetrieb mit unterschiedlichen Erfolgen aufrechterhalten. Trotz Not und Entbehrungen hielt man zusammen. Die Vereinsvorstände hatten oft unter schwierigen Verhältnissen zu arbeiten, zumal die Vereine in heftiger Konkurrenz standen. Besondere Erwähnung verdienen in dieser Zeit die Vereinsvorsitzenden Dr. Knecht, Werner Cabolet und Ewald Heiderhoff.
Lehrer Wiesemeyer und seine Handballer
Im Jahre 1928 nahm der Verein auch den Handballsport auf. Dieser erreichte bald unter der hervorragenden Leitung von Lehrer Hermann Wiesemeyer eine hohe Blütezeit. Die erste Handballmannschaft spielte jahrelang in der höchsten Spielklasse. Oft übertrafen die Zuschauerzahlen die der Bruderabteilung Fußball. Vor allem die Vergleichskämpfe gegen Sportfreunde Siegen brachten großartige sportliche Leistungen und sind auch heute noch unvergessen. Dieser Sportzweig wurde Mitte der 30er Jahre aufgegeben.
Fußball trotz Inflation und Arbeitslosigkeit
Die Auswirkungen der Inflationszeit und der Jahre, in denen in Deutschland Millionen von Arbeitslosen gezählt wurden, bekamen auch die Sportvereine zu spüren. Der Spielbetrieb fand praktisch nur zwischen benachbarten Vereinen statt. Man kann sich heute kaum vorstellen, dass trotzdem Spiele gegen Mannschaften aus Köln, Duisburg, Oberhausen, Essen, Recklinghausen, Gelsenkirchen usw. abgeschlossen wurden.
Wie es speziell um die Jugendarbeit bestellt war, davon geben die Protokolle über die „Jugendversammlungen“ um die dreißiger Jahre Auskunft. Die Jugendleitung lag in den bewährten Händen von Lehrer Wiesemeyer. In den Anwesenheitslisten stoßen wir u.a. auf die Familiennamen Bicher, Brinker, Cramer, Franke, Kaufmann, Köper, Koslowski, Rinschede, Scherer, Schneider, Schwarte, Teipel.
Einige von ihnen waren nicht nur aktive Spieler, sie unterstützten den Jugendleiter auch in seiner von hohem Idealismus getragenen Arbeit, so Alfred Brinker, Aloys Müller, Paul Rokitte. Diese übernahmen auch in den späteren Jahren Aufgaben im Verein. Alfred Brinker z.b. stellte sich in der Nachkriegszeit für viele Jahre als Kassierer zur Verfügung. Im Jubiläumsjahr 1979 sorgten sie dafür, dass zahlreiche „Ehemalige“ sich zu einem Wiedersehen zusammenfanden und Erinnerungen austauschten. Ebenso wie August Bruse, Willi Heupel, Hubert Isphording und Rudi Reuber sowie Heinz Becker trugen sie mit ihren Beiträgen dazu bei, dass in dieser Vereinschronik schon längst Vergessenes wieder auftaucht.
Die Jahre von 1933 bis zum Ende des 2. Weltkrieges
Die Machtübernahme durch den Nationalsozialismus im Jahre 1933 bewirkte grundsätzliche Veränderungen in der Organisation und Zielsetzung aller Sportverbände und deren Vereine. Alle Sportverbände wurden im „Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen zusammengefasst. Die Vereinsleitungen wurden auf das „Führerprinzip“ umgestellt. Nur der Vorsitzende („Vereinsführer“) war von der Mitgliederversammlung zu wählen. Die weiteren Mitarbeiter im Vorstand wurden von ihm ernannt.
Der politische Umbruch veränderte auch die Attendorner Sportlandschaft. Bestrebungen, die Vereine der Hansestadt zusammenzuschließen, verliefen ergebnislos. Mit der Enteignung der Schlageter – Kampfbahn war 1935 auch das Ende der DJK gekommen. Zwischen dem Turnverein und dem SV 04 entwickelte sich durch den Übertritt mehrerer Mitglieder des Sportvereins in den TV ein sehr gespanntes Verhältnis. Beide Vereinsvorstände hatten einen längeren Zeitraum damit zu tun, den dadurch entstandenen Zwist beizulegen.
Der SV 04 wurde in dieser Zeit von R.A. Mackenberg (1933 – 1935) und F.C. Lahme (1936 – 1945) geführt. Unter den vielen Persönlichkeiten, die sich um den Verein verdient gemacht haben, muss letzterer besonders herausgehoben werden. Während seiner Tätigkeit im Vorstand in den 50er Jahren bildete er die „Schaltstelle“ des Vereins. Unzählige Anekdoten und Geschichten ranken sich um seine Person. Was Lahme – er verstarb am 20. März 1978 im Alter von 75 Jahren – für den Sport und den Verein geleistet hat, ist nicht nur vom Westdeutschen Fußballverband, sondern auch vom Deutschen Fußballbund gewürdigt worden.
Aber kehren wir in die Zeit vor dem Ende des zweiten Weltkrieges zurück. Für die rein sportliche Ausrichtung des Vereins spricht, dass der Sportbetrieb unbeeinflusst blieb. Ja, es konnten sogar sportliche Spitzenleistungen erzielt werden. Bis zum Kriegsausbruch spielten die 1. Mannschaft und die Jugendmannschaft einen Fußball, der sie zu den führenden Mannschaften im Gebiet der Kreise Olpe – Siegen – Wittgenstein und darüber hinaus zählen ließ. Vor allem die großartigen Erfolge der Jugendmannschaften mit ihren Höhepunkten Mitte der 30er Jahre stempelten sie zum „Aushängeschild“ des Vereins.
Der zweite Weltkrieg zwang alle Lebensverhältnisse unter eine Gesetzmäßigkeit, von der wir hoffen, dass diese nie wiederkehrt. Viele der Mitglieder wurden eingezogen. 1940 musste der ordentliche Spielbetrieb eingestellt werden. Die Verwaltung der Stadt Attendorn teilte mit, dass der Sportplatz nicht mehr benutzt werden könnte, da er in der gefährlichen Nähe der Bahnlinie und dreier Industriebetriebe liege. Vereinzelt spielten die Mannschaften der Jugendabteilung auf fremden Plätzen in der Umgebung der Stadt weiter.
Von den Attendornern Spielern, die in „Soldatenmannschaften“ mitwirkten, ist einer der bekanntesten „Xaver“ Zeppenfeld. Mit berechtigtem Stolz und zugleich mit etwas Wehmut berichtete dieser großartige Sportsmann – und gelegentlich werden auch heute noch in Gesprächen diese Zeiten wieder lebendig – von großen Wettkämpfen, in denen er seine fußballerischen Fähigkeiten beweisen konnte. Viele Attendorner erinnern sich an Spiele in den dreißiger und Nachkriegsjahren, in denen „Xaver“ durch seine Technik, sein Ballgeschick, durch seine Schnelligkeit und Kondition sowie durch seine Flankenläufe, Torgefährlichkeit und Torschüsse die Zuschauer begeisterte.
Eine erfreuliche Tatsache aus den Kriegsjahren wollen wir nicht unerwähnt lassen. Unser „Erzrivale“, die Spielvereinigung Olpe, hatte Mühe, eine starke Mannschaft in die Meisterschaftsspiele zu schicken. Um dem Nachbarclub in dieser kriegsbedingten Notsituation zu helfen, gab die Vereinsführung des SV 04 ihr Einverständnis, das Attendorner Spieler für die Dauer, in der der Spielbetrieb ruhte, in die Olper Mannschaft eingereiht werden konnten. Dass die Freigabe von Emil Viegener – er wurde später Soldat und kehrte aus dem Kriege nicht mehr zurück – und Hubert Schneider für die Olper Spielvereinigung eine enorme Verstärkung bedeutete, leuchtet jedem ein, der diese beiden „Fußballkanonen“ jemals spielen sah. Noch heute sind die herrlichen Tore nicht vergessen, die beide mit dem Fuß oder mit dem Kopf in vielen Spielen erzielten. Außerdem gaben Gastspiele in der Olper Mannschaft u.a. Herbert Reisinger, Paul Rokitte und Otto Kersting sowie Rudi Reuber.
Nach Not und Leid ein neuer Start
Vereinsnamen mussten geändert werden
Der Krieg schlug viele Wunden. Eine große Zahl von Bürgern, Sportlern und Sportbegeisterten hatten ihr Leben lassen müssen; andere kehrten mit Verletzungen in ihre teilweise zerstörte Heimatstadt zurück. Ein Teil sah die Heimat erst nach Jahren der Gefangenschaft wieder. Für die von ihrer Heimatscholle Vertriebenen war es mitunter nicht leicht, in Attendorn heimisch zu werden. Aber der Wille zum Neuanfang, zum Wiederaufbau regte sich auf allen Gebieten.
Man war zwar dem unabdingbaren Zwang unterworfen, zunächst das Notdürftigste des Lebens – Nahrung, Kleidung, Wohnung – zu beschaffen, zugleich aber erwachte wieder das Interesse am Gemeinschafts- und Vereinsleben. Not und Leid der Kriegsjahre hatten die Herzen der Menschen nicht für die über das rein Materielle hinausgehenden ideellen Bereiche des Lebens verschlossen.
Was den Sport betraf, so war durch Verordnung der Militärregierung zunächst jegliche Betätigung verboten. Die Vereine des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen mussten aufgelöst werden. Das Vermögen der Vereine wurde beschlagnahmt. Die ersten Richtlinien zur Wiederaufnahme sportlicher Tätigkeiten machten zur Voraussetzung, das örtlich zentrale Turn- und Sportvereine unter Änderung ihres Namens neu zu gründen waren. Vorstandspositionen – auch untergeordneter Art – durften von ehemaligen NSDAP-Mitgliedern usw. nicht besetzt werden.
Der damalige kommissarische Bügermeister Ewers forderte von der DJK, Aloys Hoberg, von den Fußballern, F.C. Lahme und von den Turnern, Willi Roll, auf, das Sportgeschehen wieder zu aktivieren. Unter Beachtung der erwähnten Auflagen wurde am 4. Oktober 1945 im „Hotel zur Post“ der Verein „Turn- und Sportverein Attendorn“ ins Leben gerufen. Ihm gehörten Fuß-, Handballer, Turner und Leichtathleten an. In den Vorstand wurden u.a. gewählt: Rudi Reuber (1. Vorsitzender), Alfred Schulte (2. Vorsitzender), Franz-Josef Viegener (Geschäftsführer), Hubert Isphording (Schriftführer).
Die mit der Gründung der zentralen Vereine parallel laufenden Bemühungen, auch auf Verbandsebene zu einer neuen Ordnung zu gelangen, erwiesen sich in den Anfängen als unüberwindlich. So gab es u.a. Bestrebungen, einen Volks – Sportverband im Raum Olpe – Siegen – Wittgenstein aufzubauen. Man gab den Weisungen an die Vereine einen amtlichen Charakter, ohne dazu auch nur im geringsten legitimiert zu sein, und stiftete große Unruhe, zumal auch politische Absichten nicht zu übersehen waren. Eine Verfügung der Militärregierung in Arnsberg sorgte dann für Klarheit. Eine verbandsseitige Tätigkeit auf Kreisebene wurde zwar erlaubt, darüber hinausgehende Zusammenschlüsse wurden mit sofortiger Wirkung verboten. Den Vereinen, die sich hieran nicht hielten, wurde mit der Auflösung gedroht.
Im Mai 1946 schlossen sich die Vereine im „Turn- und Rasensportverband des Kreises Olpe“ zusammen; hier fungierte der Attendorner Alfred Schulte als 2. Vorsitzender. Mit dem fortschreitenden staatlichen demokratischen Aufbau wurden auch die sportlichen Belange, die auf der Ebene der Verbände geregelt wurden, vorangetrieben und fanden zu Anfang der 50er Jahre ihren Abschluss in den heute bekannten Organisationsformen. Nach Ende des Krieges konnte der Spielbetrieb im August 1945 schon wieder aufgenommen werden, und zwar mit einer ersten und zweiten Seniorenmannschaft und zwei Jugendmannschaften. Eine Herren- und Damenmannschaft kamen kurze Zeit später hinzu. Die ersten Spielpartner waren Mannschaften der englischen Besatzungstruppe.
Hier die Namen einiger Spieler, die in den Nachkriegsjahren den Fußballsport in Attendorn belebten:
Dr. Engels, Heinz Becker, Hubert Isphording („Pudding“), Rudi Reuber („Wurste“), Werner Florath, Herbert Stumpf , Josef Stumpf („Buffalo“), Gottfried Viegener, Karl Stritter („Karli“), Hubert Schneider, Siegfried Zeppenfeld („Xaver“), Heinz Roll, Fran-Josef Klöwer, Otto Haberkamp („Büchte“), Heinrich Kaufmann („Henner“), Rudi Krämer („Muse“), Herbert Springob, Alfons Lüttecke („Sack“), Fred Waschek, Herbert Kalefeld („Schack“), Willi Rokitte, Martin Schulte, Erwin Henze („Der Rote“), Heinz Hommerich, Günter Barth, Willi Schnüttgen, Otto Dingerkus („Carlo“), Gert Bolzau („Dünne“), Hubert Teipel („Tippler“), Friedel Gittel, Helmut Scheer, Walter Damm, Heinz Samusch, Manfred Lahme, Adolf Hamers, Ernst Herma, Franz-Josef Franke („Philipp“), Karl-Heinz Beul („Stacho“), Erich Köster („Kletsch“).
Auch Albert Claudi – einer der besten Turner, die jemals aus der Hansestadt hervorgingen – streifte das Fußballtrikot über. Zu den Männern der „ersten Stunde“, die in der Vereinsführung im Bereich des Fußballs mitarbeiteten, zählten u.a.: Aloys Hoberg, Wilhelm Alsleben Willi Rokitte, Alfred Birnker, Franz Kalefeld, Heinrich Puff und das Duo Rudolf Franke / Franz Hülsmann.
Aus Fahnen wurden Hosen und Hemden geschneidert.
Echte Fußballschuhe hatten Seltenheitswert.
Mit der Gründung des Zentralvereins war zwar der Anfang zum Neuaufbau gemacht, doch viele Probleme mussten gelöst und zahlreiche Schwierigkeiten überwunden werden. Einen Stimmungsbericht aus diesen Jahren gibt uns Heinz Becker, damals bewährter Abwehrspieler und später Vorstandsmitglied. Man hatte für die Fußballer zwei so genannte „Sportplätze“ zugewiesen bekommen. „Gut Ewig“ und „Auf dem Schelmeskamp“. Was an dem Platz „Gut Ewig“ mit „gut“ bezeichnet werden konnte, war nur der erste Teil des Namens. Und „Auf dem Schelmeskamp“ sah es aus wie auf einem stark genutzten Truppenübungsplatz für Panzerfahrzeuge. Echter Gemeinschaftssinn, gepaart mit der Bereitschaft aller Bürger zur tätigen Mitarbeit, schafften es, mit Hacke, Schaufel, Pferd und Wagen einen Sportplatz zu erstellen, auf den alle stolz waren. Heute würden Aktive diesen Platz mit viel Wohlwollen als besseren Bolzplatz bezeichnen.
Und die Sportkleidung! Die Stadtverwaltung stellte Hakenkreuzfahnen, die ja nun nicht mehr benötigt wurden, zur Verfügung. Daraus nähten Mütter und Frauen der Aktiven rote und weiße Hosen sowie rote Hemden. „Rot“ war schon immer – neben „weiß“ und „schwarz“ – Vereinsfarbe. Alte Wollsachen, ja sogar Zuckersäcke wurden aufgeribbelt, daraus Stutzen gestrickt und diese eingefärbt. Und die Schuhe! Echte Fußballschuhe bedeuteten ein Vermögen. Wer sie besaß, wurde als „Krösus“ angesehen und fühlte sich dementsprechend. Getauscht wurde hin und her, wobei Größenunterschiede eine unbedeutende, Qualitätsunterschiede schon eine größere Rolle spielten. Wenn das Schuhwerk – umgearbeitete Straßenschuhe feierten fröhliche Urständ! – nicht passte, vermittelten zwei bis drei Paar Socken oder gar keine Socken das notwendige Ballgefühl. Blaue Zehen und Blasen an den Füßen waren keine Seltenheit und wurden ohne viel Aufhebens hingenommen.
Und dennoch! Alle, die sich an diese Zeit erinnern können, denken gerne zurück an die großartigen Spiele der Akteure bei den Top – Begegnungen Attendorn gegen Olpe, Altenhundem, Grevenbrück, Meinerzhagen, KBC Köln und die Siegerländer Vereine. Sie denken an die vielen, vielen Schlachtenbummler bei den Fahrten im „Holzvergaser“ zu den Auswärtsspielen. An Malzkaffee, Maisbrot, Magermilch und „Kippendrehen“. Aber auch an die „Stärkungsgaben“ für die Mannschaften: Erbsensuppe, die Vereinswirtin Mama Kersting – unterstützt von Papa Kersting – aus Zutaten bereitet hatte, die den englischen und belgischen Besatzern später fehlten. Während Kerstings Paul sich die Fußballstiefel anzog, sorgte Kerstings Heini vor und nach den Spielen unermüdlich für das leibliche Wohl der Sportler.
Wir denken an Wurst und Fleisch von Schlachttieren, die keines „registrierten natürlichen“ Todes starben und deren Fleisch, weil es einfach „weg“ war, nicht auf Marken verkauft werden konnte. Sie erinnern sich an das ofenwarme Brot aus Attendorner Bäckereien und an den „Habra“, den Balkenbrand der Nation, der bei gegebener Gelegenheit, bei Karnevals-, Neujahrs- und sonstigen Feiern, das Gefühl ungeheuerlicher Erlebnisse vermittelte. An gemeinsamen Tanzunterricht in Nagelschuhen, an Kinobesuche auf „Stammplätzen“, an Mai- uns sonstige Gemeinschaftswanderungen, an der Innenstadt bei „Fliegerbier“ oder Limonade aus Wasser mit Farbstoff. An Mannschaftsaufstellungen, an das Training, Meisterschafts-, Freundschafts-, Pokal- und Auswahlspiele. An die ebenfalls erstklassigen 1-B-Mannschaften, Trainer, Betreuer, Schieds- und Linienrichter. Und nicht zuletzt an die hervorragende Feldhandballmannschaft. Dass sie an die große Tradition der Vorkriegsjahre nicht anknüpfen konnte, hatte einen merkwürdigen Grund: Sie fand weit und breit keinen Gegner mehr, den sie nicht schon geschlagen hatte. Auf Kreis- und Landesebene wurde dem Feldhandballsport nur geringes Interesse entgegengebracht, so dass für einen regulären Spielbetrieb keine Gruppen gebildet werden konnten.
Wir denken an unsere Damen – Handballmannschaft. Sie war zur damaligen Zeit eine Sensation und teilte bald das Schicksal der Herrenmannschaft. Und unsere Zuschauer! Halb Attendorn war auf den Beinen, wenn bedeutende Gegner zu Gast waren. Unvergessen das Spiel am Karnevalssonntag 1947: Mehr als 3.000 zahlende Zuschauer, knöcheltiefer Schnee in der „Hansa-Kampfbahn“.
Der Erlös war für das DRK bestimmt. Gesammelt wurde „im Hut“. Der Gegner hieß TuRa Altenhundem. Aus dem Gästebus sprangen 11 als dunkel geschminkte Fußballer. Attendorns Aktive kamen hinter der Feuerwehrkapelle in karnevalistischer „Bemalung“ auf den Platz. Was zuerst ganz lustig begann, entwickelte sich nach 10 Minuten zu einem echten Rivalitätskampf. Es wurde verbissen gespielt und mit letztem Einsatz gekämpft. Eine großartige Partie, die die Platzherren schließlich mit 4:2 gewannen.
Lokalpatriotismus trieb seine Blüten, auch der Schwarzhandel mit allem, was nicht niet- und nagelfest war. Gemeinschaftsdenken, Zusammengehörigkeitsgefühl und echte Sportkameradschaft im Verein vermittelte neben der gemeinsamen Freude am Amateur – Fußballsport eine Freundschaft, die noch heute besteht und verbindet. – Soweit die Schilderungen über den Wideranfang nach dem Kriege aus der Feder von Heinz Becker.
1950 konnte die Fachschaft „Turnen“ im TuS Attendorn ihr 50jähriges Jubiläum begehen. Es wurde mit der selbstverständlichen Unterstützung des gesamten Vereins in angemessener Form durchgeführt. Mit der Neugründung der „Deutschen Jugendkraft“ strebten auch die im Zentralverein eingegangenen Ehemaligen ein Wideraufleben eines DJK-Vereins in Attendorn an. Die sich hieraus sowie aus den verschiedenen Verbandsausrichtungen ergebenden Erschwernisse, führten am 23.August 1952 zur Trennung der Fußballer und Turner. Ein Grund mit war das Vorhaben beider Fachschaften, sich im Vereinsregister eintragen zu lassen. Die bisherige Organisationsform erlaubte dies aber nicht.
Fortan bestehen neben dem „TV Attendorn e.V.“ – er zählt heute mit seinen zahlreichen Abteilungen zu einem der mitgliederstärksten Vereinigungen im Turngau Siegerland – die Fußballer unter dem Namen „Sportverein 04 e.V.“ weiter. Der Vereinsvorsitzende war zu dieser Zeit der 1956 tödlich verunglückte Dr. Günter Halbach, der 1948 für Rudi Reuber den Vorsitz übernommen hatte.
Zwischen beiden Vereinen, das sei hier lobend erwähnt, bestehlt auch heute noch ein gutes Verhältnis. U.a. beweisen das die Veranstaltungen bei den Jubiläumsfeiern. Dies ist neben dem Vorstand des SV 04 auch der Führung des Turnvereins zu verdanken, in dem nach Alfred Schulte und Adolf Reinen – er ist Träger unserer goldenen Vereinsnadel – heute Rainer Bruse das Amt des 1.Vorsitzenden bekleidet.
Mit dreißig Pfennig fing es an
Dreißig Reichspfennig kostete im Oktober 1945 eine Schreib- oder Rechenkladde, die man in Attendorn bei Frey oder Anker kaufen konnte. Hubert Isphording hat damals das Geld aus eigener Tasche vorgestreckt, um Protokoll- und Kassenbücher des Turn- und Sportvereins Attendorn führen zu können.
Heute hat die von ihm mit Feder und Tinte aufgezeichnete Chronik lokalhistorische Bedeutung. Da ist Isphordings Bericht über die „Außerordentliche Generalversammlung“ des TSV am 24. Juni 1948. Er wurde vier Tage nach der Währungsreform geschrieben:
„Eine außerordentliche Generalversammlung wurde für den 24. Juni 1948 abends um 20.00 Uhr im Vereinslokal „Hotel zur Post“ einberufen. Auf der Tagesordnung standen folgende Punkte:
1. Erhebung einer Umlage zu Gunsten der Fachschaftskasse.
2. Weiterzahlung der Versicherungsbeiträge für Krankenhausgeld der aktiven Spieler.
3. Neufestsetzung der Eintrittspreise für Zuschauer auf dem Sportplatz.
4. Sportplatzbau.
5. Antrag an die Hauptversammlung wegen Satzungsänderungen betr. außerordentlicher Generalversammlung.
6. Verschiedenes.
a) Anmeldung des Altgeldes der Fachschaftskasse,
b) Mangelhafte Quittierung des Beitrages auf der Mitgliedskarte,
c) Aufnahme neuer Mitglieder
d) Spiele der ersten Fußballmannschaft am Sonntag, 27. Juni 1948 in Plettenberg – Holthausen.
Zu 1:
Aufgrund der erfolgten Währungsreform wurde einer einmaligen Umlage von 0,50 DM von allen Fachschaftsmitgliedern zugestimmt. Das Geld wird durch den Vereinskassierer eingezogen.
Zu 2:
Die Versicherungsbeiträge für die Krankenhaustagegeldversicherung der aktiven Spieler können von der Fachschaftskasse nicht mehr getragen werden. Alle Beteiligten erklären sich bereit, den Betrag selbst zu bezahlen.
Zu 3:
Die Eintrittspreise für die Zuschauer wurden wie folgt festgelegt: Nichtmitglieder 0,50 DM Mitglieder 0,30 DM Kriegsversehrte und Jugendliche 0,10 DM Alle aktiven Spieler haben freien Eintritt.
Zu 4:
Die Platzarbeiten wurden für den kommenden Samstag auf morgens 09.00 bis 12.00 Uhr und nachmittags auf 14.00 bis 17.00 Uhr festgelegt. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten.
Zu 5:
Dem Antrag auf Satzungsänderung betr. außerordentlicher Generalversammlung wurde einstimmig stattgegeben.
Zu 6:
a) Die Anmeldung des Altgeldes erfolgt durch den Vereinskassierer.
b) Die Quittierung der Beiträge in den Mietgliedskarten soll in Zukunft durch Stempel und Namenszug des Kassierers erfolgen.
c) entfällt
d) Zum Schluß wurde die Mannschaft für das kommenden Sonntag stattfindende Spiel in Plettenberg – Holthausen aufgestellt.
Gegen 23.00 Uhr wurde die Versammlung vom 1.Vorsitzenden geschlossen.“
Wie in den Protokollbüchern nachzulesen ist, hat der TSV Attendorn (Fachschaft Fußball – Handball) die Währungsreform relativ gut überstanden. Am Tag der Umstellung von Reichsmark auf Deutsche Mark (20. Juni 1948) betrug der Kassenbestand 6029,60 Reichsmark. In den nächsten sechs Monaten hatte der Verein schon wieder 1788,20 Mark „Neugeld“ eingenommen bei Ausgaben in Höhe von 1671,88 DM. Am Jahresende gab es einen Überschuss von 116,33 DM. Hinzu kam ein 5 Prozent – Freikonto durch die Umstellung auf Deutsche Mark. Die Kassenprüfer registrierten am 14. Januar 1949 einen Bestand von 417,77 DM. Und das bei Eintrittspreisen von 0,50 DM für Nichtmitglieder bei Spielen der 1. Mannschaft. Vom Wirtschaftswunder profitierte auch der TSV Attendorn. Hubert Isphording hat es in seinen Schreib- und Rechenkladden (pro Stück 30 Reichspfennig) hieb- und stichfest überliefert.
In Eigenleistung ein neues Clubhaus
Im 50jährigen Jubiläumsjahr 1954 stieg der SV 04 Attendorn von der Bezirksklasse in die Kreisklasse ab. Nach einem Jahr kehrte man in die Bezirksklasse wieder zurück. In den folgenden Jahren bis 1962 zählte der SV04 Attendorn stets zur Spitzengruppe der Bezirksklasse Staffel 7. Dies war in erster Linie darauf zurückzuführen, dass es der Vorstand in den letzten fünf Jahren verstanden hatte, ganzjährig unter schweren Opfern tüchtige Trainer zu verpflichten. Trainer Slota ist heute noch in Attendorn in bester Erinnerung, gelang es ihm doch in hervorragender Zusammenarbeit mit Vorstand und Spielern, im Jahre 1963 erstmals in der 60jährigen Vereinsgeschichte den Aufstieg des SV 04 Attendorn in die Landesliga zu schaffen.
Gleichzeitig erhielt die Hansa-Kampfbahn – 1953 war hier ein terrassenförmiger Damm um den Sportplatz fertig gestellt worden, der größere Überschwemmungsschäden verhinderte, aber nach wie vor wegen der Besitzverhältnisse ein „Pulverfaß“ für den Verein – in den letzten Jahren durch einen nie erlahmenden Einsatzwillen von Vorstand und Aktiven ein vollkommen neues Gesicht. Der Grasplatz wurde in vielen freiwilligen Arbeitsstunden in einen Aschenplatz umgewandelt, die Außen- und Inneneinfreidung wurde solide und dauerhaft erstellt und Sitzbänke wurden errichtet.
Im Juli 1961 hatte man ein hohes Ziel erreicht, Das neue Vereinsheim, unmittelbar an der Hansa-Kampfbahn gelegen und mit ihr durch eine Brücke verbunden, konnte feierlich eingeweiht werden. Durch echten Gemeinschaftsgeist war in zahlreichen Stunden Eigenleistung, unterstützt durch Spenden, ein kleines „Schmuckstück“ mit Aufenthaltsraum, Umkleidekabinen, Toilettenanlagen, Duschgelegenheiten sowie Hausmeisterwohnung entstanden, das sich sehen lassen konnte.
Damit war es aber noch nicht genug. Der Verein nahm weitere finanzielle Opfer auf sich und baute eine Flutlichtanlage. Dadurch war es möglich geworden, das Außentraining auch in den Wintermonaten durchzuführen, was nicht zuletzt zum Aufstieg in die Landesliga beitrug. 1964 konnte der SV 04 auf sein 60jähriges Bestehen zurückblicken. Obwohl die 1. Mannschaft wieder in die Bezirksklasse zurückkehren musste und so Wermutstropfen in den Freudenkelch des Jubiläumsjahres fielen, wurden die „60 Jahre SV 04 Attendorn“ im Rahmen einer Festwoche vom 01. bis 09. August gefeiert.
Ein buntes Programm, umrahmt von musikalischen Darbietungen, vermittelte einen Einblick in die Arbeit der sporttreibenden Vereine der Stadt Attendorn. Der Abstieg aus der Landesliga war in dieser Festwoche fast vergessen.
Zu einem Höhepunkt wurde das Werbespiel der beiden jetzigen Bundesligamannschaften Meidericher SV, der heute unter der Bezeichnung MSV Duisburg für Schlagzeilen sorgt, und Borussia Mönchengladbach mit ihren in der ganzen Welt bekannten Trainern Rudi Gutendorf und Hennes Weisweiler. Der freundschaftliche Wettkampf lockte über 4.000 Zuschauer an. Man trennte sich 2:2, wobei besonders Nationalspieler „Eia“ Krämer die Besucher durch kluges Spiel und bravouröse Alleingänge begeisterte.
Probleme bleiben
In den letzten 15 Jahren konzentrieren sich die anfallenden und zu lösenden Probleme vornehmlich auf die Zusammensetzung der Vereinsleitung sowie auf die Trainer- und Sportplatzfrage. Daneben wollen wir auf die sportlichen Leistungen der Mannschaften eingehen, die Namen unserer Spieler im Jubiläumsjahr festhalten und über bemerkenswerte Ereignisse berichten.
Bemerkenswertes im Zeitraffer
Aus der Spielserie 1967/68 – der Verein wurde von vielen Sorgen geplagt – kann etwas Erfreuliches registriert werden. Die 2. Mannschaft, Otto Dingerkus („Carlo“) betreute sie, wurde als einzige Mannschaft der Spielklassen des Kreises Olpe mit dem vom Kreisvorstand gestifteten Fairnesspreis ausgezeichnet. 1970 ehrte der Kreisvorsitzende Leo Stickeler in einer Feierstunde F.C. Lahme durch die Verleihung der DFB – Verdienstnadel. Mitte 1971 schlossen sich die „Alten Herren“ zur Altligagemeinschaft zusammen. Hierüber wird später noch einiges zu berichten sein.
Ende April und am 01. Mai 1972 spielten die in Attendorn beheimateten Fußballvereine – SV 04 Attendorn, SF Dünschede, FSV Helden, SV Lichtringhausen, SV Listerscheid, SC Neu-Listernohl, SF Windhausen – um den von der „Großgemeinde“ gestifteten Jubiläumspokal . Nach zum Teil spannenden Auseinandersetzungen standen sich im Endspiel Windhausen und Attendorn gegenüber. Der SV 04 errang den Jubiläumspokal. Die Entscheidung fiel durch das Los, nachdem das Spiel 1:1 ausgegangen war und auch das anschließende Elfmeterschießen mit 5:5 keine Entscheidung gebracht hatte. Auf Bitten der Spieler war das Strafstoßduell nicht fortgesetzt worden. Kommentar von Spielführer Christian Morgen: „Wir haben Glück gehabt, verdient hat Windhausen den Pokal ebenso wie wir!“
Für ihre Leistungen, speziell für den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse, erhielten die Aktiven aus der Hand von Bürgermeister Karl Hammer 1972 die Jubiläumsplakette der Stadt Attendorn. 1973 wurde nach fast zehnjähriger Unterbrechung erstmals wieder ein Sportfest der Senioren durchgeführt. In der Spielzeit 1973/74 behielt die erste Mannschaft eine „weiße Weste“ und wurde mit dem Fairnesspreis der Bezirksklasse, Staffel 7, bedacht. Im Oktober 1974 zeigte die Mannschaft ein großartiges Spiel im Pokalwettkampf gegen RW Lüdenscheid. Ein Sieg war durchaus möglich; die Gäste gewannen schließlich mit 5:2 Toren.
Eine Erfolgsbilanz auf breiter Ebene brachte das folgende Jahr. Die erste Mannschaft verpasste nur knapp den Aufstieg in die Landesliga; der Reservemannschaft gelang der Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Größter Erfolg der Altliga war die Pokalverteidigung beim Hallenturnier Anfang des Jahres in Olpe. Auch die Jugendabteilung konnte über ein erfolgreiches Abschneiden berichten. Mit besonderem Stolz blickte man auf die B-Jugend. Diese Mannschaft wurde zunächst Meister und Pokalsieger des Kreises Olpe. Nach Siegen über Meinerzhagen und Weidenau konnte die Endrunde der Westfalenmeisterschaft in Duisburg erreicht werden. Nach dem Triumph über die Mannschaft von Arminia Bielefeld scheiterte man auf dem Weg in das Endspiel an SU Warendorf. Ein hervorragender 3. Platz war schließlich der Lohn für die junge Truppe.
Im Juni 1976 wurde der SV 04 nach Elfmeterschießen gegen den SV Listerscheid Stadtpokalmeister. Einige Wochen darauf war die Freude bei allen Sportlern der Stadt riesengroß. Im Rahmen einer Sportwoche wurde die Rundturnhalle in Schwalbenohl feierlich eröffnet und offiziell für den Sportbetrieb freigegeben. Einige wichtige Etappe im Ausbau der Sportanlagen der Stadt war erreicht.
An Veranstaltungen, die über den reinen Spielbetrieb hinausgehen, sind zu nennen: Ausflüge, Besichtigungen, Reisen sowie Teich- und Hüttenfeste, ferner das gemeinsame Treffen in kleineren oder größeren Gruppen beim Karneval und Schützenfest. Die Aktiven feierten sogar ihr eigenes Schützenfest.; aus Holz und Spachtelmasse fertigten Winfried Schmidt und Knut Ortmann einen „zünftigen“ Vogel an. Während diese Zusammenkünfte in unregelmäßigen Abständen durchgeführt werden, ist das alljährlich stattfindende Winterfest mit seinem teilweise recht umfangreichen Programm und seinen vielen Überraschungen zu einer dauerhaften Einrichtung geworden. Es wird immer mehr zu dem gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres im Vereinsleben.
SV 04 Mitglieder haben sich zu jeder Zeit auch in anderen Vereinen und Vereinigungen engagiert. Hier einige Beispiele. 1970 schwang Prinz Knut I. (Knut Ortmann) das närrische Zepter in „Kattfilleria“. Er hatte seine treuesten und feierfreudigsten Anhänger unter seinen Sportkameraden. Nachdem in früheren Jahren zahlreiche Spieler, vor allem aus der Reservemannschaft, den Kern der beiden Garden gebildet hatten, beteiligte sich der Sportverein nach längerer Pause seit 1976 auch wieder am Karnevalszug. Wolfgang Simon, Mitglied unseres Spielausschusses und Pressesprecher, ist der Initiator der Truppe der Wagenbauer.
Aber schalten wir noch einmal einige Jahre zurück.
Im Jubiläumsjahr der Stadt Attendorn 1972 beteiligte sich der SV 04 an dem „historischen“ Festzug. Nicht nur für diesen Querschnitt durch die Geschichte mit einmaligen und kaum zu überbietenden Bildern gebührt dem Bürgerausschuss – Günter Kaltemorgen und Heinz Becker waren die beiden Vorsitzenden – auch heute noch größter Dank, sondern für das Gesamtprogramm, das unter dem Thema „750 Jahre Stadt Attendorn“ fast während des gesamten Jahres in der Hansestadt ablief.
Eine Veranstaltung brachte ein sportliches Ereignis besonderer Art. Zu einem Höhepunkt wurde das „Fußballspiel der Prominenz“. Aus Mitgliedern von Rat und Verwaltung sowie des Bürgerausschusses, von Geistlichen und Lehrern rekrutierte sich die eine Mannschaft; den Spielpartner bildete ein Team aus ehemaligen Aktiven des SV 04 sowie aus Bäckern, Metzgern und Gastwirten. Die Heimatzeitungen überboten sich in Schlagzeilen: Ball aus dem Flugzeug; Schiri hoch zu Pferde; fast jeder, der in der Jubiläumsstadt Rand, Ruf und Namen hat, tritt den Ball; Prominentenspiel wurde Volksfest, große Gaudi für 4000 Zuschauer. – Man trennte sich schiedlich – friedlich 3:3; auch beim anschließenden Elfmeterschießen blieb es mit 6:6 beim Unentschieden.
Am 10. Mai 1975 wurde von Attendorn die Fernsehsendung „Spiel ohne Grenzen“ ausgestrahlt. Die Sportler der Hansestadt bezwangen die Gäste aus Pulheim nach spannenden Wettspielen unter dem Thema „In der Steinzeit“ knapp. U.a. konnte unser talentierter Michael Droste sein sportliches Können und seine Nervenstärke beweisen und zum Gesamterfolg wesentlich beitragen.
1976 errang unser „Protokollchef“ Uwe Scherer die Würde eines Vogelkönigs; unser aktiver Spieler Helmut Lütticke („Hömme“) wurde Scheibenkönig. Im folgenden Jahr empfing Karl-Josef Heuel („Kalla“) die Königskette aus der Hand von Schützenhauptmann Karl-Josef Beul. Stark im Hofstaat war jedes Mal der SV 04 vertreten. Im Sommer 1978 veranstalteten die vier „Poorten“ auf unserem Sportplatz ein Pokalturnier, bei dem es viele humorvolle Einlagen gab. Unter den mehreren hundert Zuschauern und Aktiven konnte man zahlreiche SV 04er entdecken.
Die Vorstände
Nach dem Rücktritt von Josef Abels (1964) konnte erst auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit Hans-Josef Brake für drei Jahre ein neuer Vorsitzender gewählt werden. Fritz Halberstadt wurde 2. Vorsitzender. 1967 übernahm Norbert Schneider für ein Jahr die Leitung des Vereins. Erich Droste trug in den folgenden drei Jahren die Verantwortung gemeinsam mit Otto Kemmerich als 2. Vorsitzender. Beide legten nach vorheriger Ankündigung in der Jahreshauptversammlung 1971 ihre Ämter nieder. Ein neues Vorsitzergespann konnte nicht gefunden werden.
Eine Satzungsänderung war erforderlich, die es ermöglichte, dass bis zu einer Neuwahl Geschäftsführer Walter Bicher und Kassierer Manfred Rinscheid den Verein zeichnungsberechtigt vertreten konnten. Um dem Verein aus dieser Situation herauszuhelfen, kandidierten 1973 Erich Droste und Willi Rokitte; sie führten als 1. bzw. 2. Vorsitzender den Verein bis 1975.
Dann übernahmen die Verantwortung Gerd Siepe und Karl-Josef Heuel, dem zugleich die Mannschaftsbetreuung oblag. 1978 stellte sich K.-J. Heuel nicht zur Wiederwahl, erklärte sich allerdings bereit, im Festausschuss zur Vorbereitung der 75jährigen Jubiläumsfeier mitzuarbeiten. Er wurde als 2. Vorsitzender von Claus Mannel abgelöst.
Auch innerhalb der weiteren Vorstandsämter (Geschäftsführung, Kassierer, Mannschaftsbetreuung, Beisitzer) sind starke Änderungen in diesen Jahren eingetreten. Es liegt in der Natur der Sache, dass diese einer kontinuierlichen Vereinsarbeit nicht unbedingt förderlich gewesen sind. Über diesen Problemkreis wird im Ausklang zu dieser Festschrift noch einiges gesagt werden.
In der letztjährigen Jahreshauptversammlung konnten fast alle Positionen mit Mitarbeitern besetzt werden, die ihre Aufgaben freiwillig, ehrenamtlich und unentgeltlich erfüllen.
Die Aufgaben des Betreuers der 2. Mannschaft und des 3. Kassierers werden zur Zeit im Wechsel von verschiedenen Vorstandsmitgliedern wahrgenommen.
Vorstand des SV 04 im Jubiläumsjahr 1979
1. Vorsitzender: Dr. Gerd Siepe 2. Vorsitzender: Claus Mannesl Geschäftsführer: Walter Teipel Kassierer: Albert Schröder 2. Geschäftsführer: Uwe Scherer 2. Kassierer: Hans Gerbe Jugendleiter: Franz Wojciechowski Jugendleiter: Franz-Josef Schulte Spielausschuss: Hartmut Kolisch Spielausschuss: Wolfgang Simon (zugleich Pressesprecher) Beisitzer: Erhard Kaltemorgen (Altliga-Obmann) Beisitzer: Werner Epe (Jugentrainer) Beisitzer: Raimund Isphording (Jugendtrainer) Beisitzer: Udo Rudack (Altliga – Betreuer) Beisitzer: Helmut Speier
Das Sportplatzproblem
Mit der Sportplatzfrage hatte sich der Verein in den ganzen Jahren seines Bestehens zu befassen. Sie wurde 1967 zum Hauptproblem. Die Hansa-Kampfbahn, die einzige Großfeldanlage in Attendorn, stand ab dem 04.06.1967 dem Verein nicht mehr zur Verfügung, nachdem die Verwaltung der Hüttenwerke Siegerland die endgültige Kündigung ausgesprochen hatte. Unsere fünf Mannschaften waren nicht mehr in der Lage, ihre Heimspiele auszutragen. Die maßgebenden Herren der Stadtverwaltung und der Stadtvertretung wurden angeschrieben mit dem Erfolg, dass am 25.07.1967 eine Sitzung der Stadtvertreter einberufen wurde. Unser Vorschlag, den so genannten Bolzplatz auszubauen, wurde abgelehnt, da angeblich keine Genehmigung seitens der Kreisverwaltung zu bekommen war. Der Widerruf dieser Ablehnung erfolgte auf der Sitzung vom 31.08.1967. Der Ausbau wurde als Provisorium deklariert.
Besonders betrüblich war, dass am 04. und 05.09.1967 die vereinseigenen Anlagen von der Hansa-Kampfbahn demontieret werden mussten. An dem Ausbau des Bolzplatzes hatten wir uns – als einziger der sporttreibenden Vereine Attendorns – mit Eigenleistungen zu beteiligen. Dank eines enormen Einsatzes vieler, vor allem von Seiten unserer aktiven Spieler, wurden die mühseligen Arbeiten verhältnismäßig schnell abgeschlossen. Das erste Spiel auf dem Sportplatz an der Kölner Str. fand am 19.11.1967 statt. Wie seinerzeit von maßgebender Stelle verlautete, sollte dieses Fußball – Provisorium für die Stadt Attendorn ca. zwei bis drei Jahre andauern.
Die Benutzung der Sportanlage durch den SV 04 wurde vertraglich geregelt. Auch für die Schulen war eine Notsituation teilweise behoben worden. Nun stand wieder ein Spielfeld in der Größe von 65 mal 100 Metern mit feinkörnigem Ziegelrotbelag zur Verfügung, aber wie sah es mit den Umkleideräumen, Toiletten, Waschanlagen und dem Flutlicht aus?
1969 konnten vier Masten mit sechs Tiefstrahlern aufgestellt werden. So war man wenigstens in der Lage, unter Flutlicht zu trainieren. Flutlichtspiele aber konnten vorerst nicht ausgetragen werden. Die noch fehlenden vier Strahler wurden in den folgenden Monaten montiert, der Zaun wurde aufgestockt und ein Kassenhäuschen gebaut. Die Finanzierung erfolgte wiederum durch Eigenleistungen des Vereins. Diese und die noch zu leistenden Arbeiten wären ohne die starke Initiative und den tatkräftigen Einsatz von Erich Droste, dem seinerzeitigen Vorsitzenden, undenkbar gewesen.
Anschließend wurden die dringlich benötigten Dusch- und Toiletteneinrichtungen sowie Umkleidekabinen und ein Schiedsrichter Raum errichtet. Den Rohbau finanzierte der SV 04; die endgültige Fertigstellung besorgte die Stadt. Aber die Sorgen blieben. Absperrungen wurden mutwillig zerstört, das Kassenhäuschen – in ihm war die Vorrichtung für die Flutlichtanlage installiert – wurde aufgebrochen und beschädigt. Umherliegende Glassplitter gefährdeten Aktive und Zuschauer. Die Platzeinzäunung musste verbessert und die Spieldecke erneuert werden. Zudem war es notwendig, Zuschauerplätze terrassenförmig an der Böschung anzubringen. Flutlichtausfälle waren an der Tagesordnung; von „Barbeleuchtung“ wurde noch in späteren Jahren gesprochen.
1971 stellte Kreisvorsitzender Leo Stickeler – er regte u.a. die Gründung eines Stadtsportverbandes an – in der Jahreshauptversammlung des SV 04 fest, dass sich an der sportlichen Grundausstattung der Stadt Attendorn nichts geändert hatte. Er betonte ausdrücklich die echte Verpflichtung des Staates und seiner Organe, der Jugend jede nur mögliche Gelegenheit zur sportlichen Betätigung zu geben. – So erfreulich man auf der einen Seite registrieren konnte, dass in Attendorns Umgebung neue Sportplätze entstanden (z.B. in Heggen, Oberveischede, Listernohl), so außerordentlich bedauerlich war es auf der anderen Seite, dass dies für Attendorn selbst nicht zutraf und nicht möglich sein sollte. War es verwunderlich – allein unter diesem Gesichtspunkt schon –, dass niemand bereit war, das Amt des 1. und 2. Vorsitzenden im SV 04 zu übernehmen? Heute kann sich der voll ausgelastete Platz an der Kölner Str. mit seiner Umzäunung, seiner gärtnerischen Gestaltung zur Hauptstr. hin, seinen Terrassen für einen Teil der Zuschauer, seinen Umkleideräumen, seiner Flutlichtanlage und Spieldecke sowie mit dem 1977/78 wiederum in Eigenleistung erstellten massiven Kassenhäuschen im großen und ganzen durchaus sehen lassen. Die Kosten für die erforderliche laufende Pflege, Wartung und Instandhaltung trägt zum größten Teil die Stadt.
Unter Beachtung aller in Frage kommenden Gesichtspunkte allerdings ist das Sportplatzproblem – man denke z.B. an die Schulen und die Trainingsmöglichkeiten für die Leichtathleten, insbesondere an die Laufbahn, Sprung- und Wurfanlagen – nach wie vor ungelöst. Und wehe, wenn einmal Hochbetrieb herrscht! Auch an dieser Stelle wollen wir der Hoffnung Ausdruck geben, dass die „Großsportanlage Attendorn“ optimale Bedingungen zur Sportausübung für alle sportlich Interessierten bietet. Und das in absehbarer Zeit. Bis zu ihrer endgültigen Fertigstellung werden unsere Mannschaften ihre Spiele in erster Linie auf dem Platz an der Kölner Str. austragen.
Die Trainer
Die Lösung der Trainerfrage ist für die sportlichen Leistungen eines Fußballvereins mit von ausschlaggebender Bedeutung. Um qualifizierte Trainer zu vertretbaren Bedingungen zu finden und zu halten, müssen viele Faktoren harmonisch zusammenpassen. Und das ist nicht einfach! U.a. gehört auch viel Glück dazu.
Nach mehr oder weniger kurzen Gastspielen von Otto Nauroth und Horst Kunze Mitte der 60er Jahre verlief die Suche nach geeigneten Trainern teilweise ergebnislos. So sprang beispielsweise unser heutiger Geschäftsführer Walter Teipel in der Saison 1967/68 in selbstloser und uneigennütziger Weise ein, als plötzlich kein Trainer zur Verfügung stand. Was dieser Sportkamerad vor allem in diesem Spieljahr für den SV 04 getan hat, verdient besonderes Lob. Es war nicht nur im Vorstand und als Trainingsleiter tätig, sondern auch als Mannschaftsbetreuer und – falls erforderlich – als 12. Spieler in der 1. oder 2. Mannschaft.
Nachdem er in dessen Glanzzeit sechs Jahre die Farben des RSV Meinerzhagen vertreten hatte, fungierte von 1971 bis 1975 Armin Stenzel als Trainer. Er war aus der eigenen Jugend hervorgegangen und hatte anschließend in der 1. Mannschaft gespielt. Der Plettenberger Hubert Meyer folgte ihm als Trainer; dieser wiederum wurde von Spielertrainer Klaus König abgelöst. Für die Saison 1978/79 verpflichtete der Vorstand Gerd Brachthäuser, der auch im kommenden Jahr die Senioren trainieren wird. Möge seine Arbeit – gerade im Jubiläumsjahr recht erfolgreich sein! Das wünschen wir ihm und unserem SV 04.
Die Seniorenmannschaften
Die 1. Mannschaft spielte in diesen Jahren mit wechselndem Erfolg und erzielte nach Abschluss der jeweiligen Spielserien unterschiedliche Tabellenplätze. Das Bild der Mannschaft änderte sich stark. Viele Spielabgänge, z.T. beendete man die aktive Laufbahn, z.T. wurde der Verein gewechselt, waren zu verzeichnen. Auch blieben wir von Verletzungen nicht verschont. Die Lücken mussten durch den Nachwuchs aus den eigenen Reihen und durch Spieler, die von anderen Vereinen zu uns gekommen sind, geschlossen werden. Die Trainer hatten zunächst fast immer – neben den Fragen der Kondition, Technik, Taktik usw. – ein Hauptproblem zu lösen: ein festes Mannschaftsgefüge zu schaffen und die Spieler auf die Positionen einzusetzen, auf denen sie für sich selbst und zugleich für ihre Kameraden die größte Wirkung erzielen konnten.
Im Jahre 1971 musste erneut der bittere Gang in die 1. Kreisklasse angetreten werden. In drei harten, aber durchaus im sportlichen Rahmen verlaufenden Entscheidungsspielen gegen TuS Lenhausen wurde die Mannschaft im Stadtjubiläumsjahr 1972 Kreismeister und kehrte somit in die Bezirksklasse zurück. Bis auf das Jahr 1975/76 – hier konnte der zeitweise drohende Abstieg schließlich doch abgewendet werden – wurden gesicherte Plätze erreicht, nachdem man zum Abschluss der Spielsaison 1974/75 noch auf dem 2. Tabellenplatz gelandet war. In den beiden letzten Jahren landete die Mannschaft jeweils auf Platz 6 in der Staffel 7 der Bezirksliga, der früheren Bezirksklasse.
Die Ergebnisse der laufenden Saison setzen wir als bekannt voraus. Die Mannschaft steht mit in der Spitzengruppe. Die Frage, die nicht nur uns bewegt, lautet: „Gelingt der Aufstieg in die Landesliga?“
Das Thema „2. Mannschaft“ wirft viele Fragen auf. Die ihr angehörenden Spieler haben es nicht einfach, einmal ganz davon abgesehen, dass die „Reserve“ fast immer im Schatten der 1. Mannschaft steht. Ein festes Mannschaftsgefüge, wenn schon vorhanden, wird alljährlich durch Spielerzu- und –abgänge und durch teilweise kurzfristige Abstellungen von Spielern für die „Erste“ häufig auseinander gerissen. Bei den Aktiven selbst lässt die Trainingsbeteiligung, der sportliche Einsatzwille usw. teilweise manches zu wünschen übrig.
Eine Betreuung, die der Sache und den einzelnen Mannschaftsmitgliedern auch nur annäherungsweise gerecht wird, scheitert in nicht wenigen Fällen allein schon an der mangelnden Bereitschaft, diese Aufgaben zu erfüllen. Nach Franz Hille, Franz Puff, Erwin Sum, Kurt Zinserling, Willi Ochel, Walter Plutschek, Hans Lebbe (um nur einige hier stellvertretend zu nennen) in den Nachkriegs-, 50er und 60er Jahren – vorwiegend spielte man in der 2., gelegentlich auch in der 1. Kreisklasse – ist Otto Dingerkus ein Jahrzehnt Betreuer der Reserve gewesen.
Ihm folgten in den letzten drei Jahren Lothar Speich und Rudi Hundt, die aber heute diese Funktion nicht mehr wahrnehmen. Die Reserve steht zur Zeit ohne Betreuer da – trotz vieler Versuche des Vorstandes, einen Sportkameraden für dieses sehr schwierige Amt zu finden.
In den letzten fünfzehn Jahren gehörte die Reservemannschaft vorwiegend der 2. Kreisklasse an. In den Spieljahren 1965/66 sowie 1974/75 gelang ihr zwar der Sprung in die 1. Kreisklasse, aber jeweils nur für ein Jahr. Während sie 1977 in der 2. Kreisklasse einen 3. Platz erkämpfte, geriet sie anschließend in Abstiegsnöte. Sie konnte sich aber in der Klasse halten. In der laufenden Saison müsste ein Platz in der Tabellenmitte möglich sein. Wir hoffen, dass die „Truppe“ zusammenbleibt. Der Kern ist gut, auch das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wenn eine gesunde sportliche Einstellung bei allen Aktiven hinzukommt und eifrig trainiert wird, der aus der Jugend kommende Nachwuchs die dünne Spielerdecke vergrößert und ein geeigneter Betreuer sich findet, dann werden auch hier die sportlichen Erfolge nicht ausbleiben.
Altliga – Aktivposten im Vereinsleben
Für die Spieler der Seniorenmannschaften beginnt einmal die Zeit, wo sie von der regelmäßigen Sportausübung im wöchentlichen Training und Wettkampf um „Tore – Punkte – Meisterschaft“ Abschied nehmen. Der Nachwuchs drängt nach vorn. Das zunehmende Alter fordert seinen Tribut. Zum Teil kann man nicht mehr die gewohnten Leistungen erbringen; zum Teil will man das auch nicht mehr.
Aber soll man das „Kicken“ gänzlich aufhören? Das wiederum möchte ein Teil auch nicht. Die Lösung: Weiterspielen in „Alt-Herren“ – Mannschaften. So bleiben viele „Ehemalige“ noch eine Reihe von Jahren dem aktiven Fußballsport treu oder finden zu ihm zurück – wenn auch die Voraussetzungen und Zielvorstellungen sich nicht unwesentlich geändert haben. Nachdem auch schon Jahre vorher AH-Mannschaften bestanden hatten und hier und da dem „runden Leder nachgejagt“ waren, erfolgte im Sommer 1971 ein enger Zusammenschluss der „Alten Herren“. Eine Altliga Gemeinschaft des SV 04 wurde gegründet. Hauptinitiator war Erhard Kaltemorgen, langjähriges Vorstandsmitglied, u.a. in den 60er Jahren Geschäftsführer unseres Vereins. Er ist auch heute noch für die Belange der Altliga zuständig.
Aus reiner Freude am Fußballspiel, ohne den unbedingten Erfolgszwang, wollte man sinnvoll Freizeit ausfüllen und gleichzeitig für die Gesunderhaltung etwas tun. Im Training und Spiel suchte man Entspannung und den Ausgleich zu Berufs- und Arbeitswelt. Der Kontakt zu ehemaligen Mitspielern und dem SV 04 sollte nicht verloren gehen und wieder aufgenommen bzw. gepflegt werden. Im vertrauten Kreis der Kameraden und Freunde suchte man in Freundschaftsspielen den Leistungsvergleich, unter Verzicht auf persönlichen Erfolg zugunsten der Gesundheit und Belange der Gemeinschaft. Im August 1971 fand der erste freundschaftliche Vergleichswettkampf unserer Altliga Mannschaft statt. Seitdem werden jährlich etwa 20 Freundschaftsspiele ausgetragen. Außerdem nimmt die Altliga an Hallen Fußballturnieren teil. Die Alt Aktiven beweisen mit ihren Spielergebnissen, dass sie das Fußballspiel keineswegs verlernt haben und sich mit ihren Spielpartnern aus der engeren und weiteren Umgebung durchaus messen können. Die Pflege der „zwischenmenschlichen Beziehungen“ – um einen Begriff der heutigen Zeit zu verwenden – kommt in der Altliga Gemeinschaft keineswegs zu kurz. Die geselligen Veranstaltungen haben ihren traditionellen Platz im Terminkalender. So finden u.a. in jedem Jahr eine Karnevalsfeier, eine Mai Wanderung, ein Familienfest an der Hubertushütte und ein Jahresabschluss statt.
Ist die Altliga „ein Verein im Verein“? Die Frage liegt – vom Grundsätzlichen her gesehen – nahe. Allein durch die Generationsfolge mit ihren Problemen bedingt, existieren in einem (Fußball-) Verein normalerweise drei Hauptgruppen, und zwar die Jugendabteilung, die Senioren und die Altliga. Sie bilden gegenseitig abgegrenzte Spielkader, wobei die Übergänge von der ersten in die zweite und von der zweiten in die dritte Gruppe als natürlich anzusehen sind. Das Problem ist, dass die Interessen dieser drei Bereiche letzten Endes mit der Zielsetzung des Gesamtvereins identisch sind und auch bleiben. Diese Befürchtungen brauchen wir im SV 04 nicht zu haben. Es gibt keine Vorhaben, keine Veranstaltungen, bei denen Angehörige dieser Gruppe nicht mitarbeiten. Einige von ihnen sind immer zur Stelle, wenn „Not am Mann“ ist. Sie organisieren und helfen mit bei Arbeiten am Sportplatz, Sportfesten, Werbemaßnahmen usw. – Das trifft auch auf die Jugendarbeit zu. Zur Zeit stellt die Altliga Gemeinschaft fünf Mitglieder im Vorstand des SV 04, und zwei ausgebildete Übungsleiter sind in der Jugendarbeit tätig.
Zusammenfassend kann man sagen: Die Altliga übt einen fruchtbaren Einfluss auf das Vereinsleben aus. Hierbei ist nicht vornehmlich der sportliche Aspekt ausschlaggebend, sondern der Zusammenhalt aller Mitglieder – die Pflege der Geselligkeit, Kameradschaft und Freundschaft. Die Altliga Gemeinschaft dient dem Verein und will der Jugend Vorbild sein. Mit Recht kann man sie als einen Aktivposten im Vereinsleben des SV 04 bezeichnen.
Die Jugendarbeit im SV 04 Attendorn
Den Ausführungen über die Jugendarbeit im SV 04 nach dem zweiten Weltkriege seien einige, wenn auch nur kurze, grundsätzliche Bemerkungen vorangestellt. „Wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft!“ Dieses Wort von allgemeiner Gültigkeit trifft auch auf die Sportvereine zu. Der Sport will und kann – neben Elternhaus, Schule sowie Arbeits- und Berufswelt – als ein nicht unwesentlicher Erziehungsfaktor zur Persönlichkeitsfindung und –bildung angesehen werden.
Aus der Erfahrung weiß man und wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen dies immer wieder, dass der Einzel- und Mannschaftssport – in der richtigen Weise ausgeübt – der Gesundheit förderlich ist, die Kondition stärkt und eine den menschlichen Charakter prägende Funktion erfüllt. Die sportliche Betätigung entspricht dem natürlichen Bewegungsbedürfnis und Spielbetrieb des Menschen. Sie bietet in starkem Maße einen Ausgleich zu oft einseitiger beruflicher Tätigkeit und gibt eine hervorragende Gelegenheit, die Freizeit sinnvoll zu gestalten und zu nutzen.
Sport zu betreiben, das fördert ein gesundes Streben nach Leistung und Erfolg, was gerade in der heutigen Zeit vorbehaltlos zu begrüßen ist. Sportausübung verlangt Anstrengung und Ausdauer und zwingt zur Selbstbeherrschung, Willensstärke, Opferbereitschaft. Durch die Erziehung zur Fairness, Beachtung der sportlichen Grundgesetze, Rücksichtnahme auf den Anderen, Einordnung des Einzelnen in das Team und in die Gruppe usw. wird erreicht, dass die Heranwachsenden sich einer größeren Gemeinschaft verbunden fühlen und sich den mehr oder minder festen Ordnungen des gesellschaftlichen Lebens unterwerfen. Der Sport nimmt – von den Auswüchsen abgesehen – so eine gewichtige Rolle im Kultur – und Gemeinschaftsleben unseres Volkes ein. – Vor diesem Hintergrund ist auch die Jugendarbeit eines Vereines zu sehen.
Die Jugendabteilung im SV 04 nach dem zweiten Weltkrieg
Das der Jugendarbeit im SV 04 schon immer eine große Bedeutung zugemessen worden ist, wurde schon erwähnt. Die Erfolge der Jugendmannschaften in der Mitte der dreißiger Jahre unter der Betreuung von Josef Mackowiak und Franz Hille sind heute schon fast Legende. Wie ging es nach dem Ende des zweiten Weltkrieges weiter?
Franz-Josef Schulte gibt folgende Zusammenfassung: Im Herbst 1946 trat die Jugendabteilung des SV 04 mit einer A- und B – Jugendmannschaft wieder in Erscheinung. Franz Hille stellte sich noch einmal zur Verfügung. Neben ihm waren die ersten Jugendleiter Erwin Sum und Günter Homberg. 1947 konnte eine C-Jugend zum Spielbetrieb angemeldet werden. Als Franz Hille und Erwin Sum nach einjähriger Tätigkeit aus der Jugendarbeit ausschieden, wurde Günter Homberg durch Franz Biervert und später durch Kurt Zinserling unterstützt. Letzterer leitete die Jugenabteilung bis 1962. Nachfolger von Kurt Zinserling wurde dann Franz Wojciechowski, der bis dahin – mit kurzer Unterbrechung – aktiv in den Reihen des SV 04 gespielt hatte. Bei der Jahreshauptversammlung 1967 wurde Franz-Josef Schulte, Stammspieler in der Reservemannschaft, und ihr Spielführer als 2. Jugendleiter gewählt. Beide üben diese Funktion auch heute noch aus.
Gezielte Breitenarbeit führte dazu, dass bereits im Spieljahr 1968/69 eine D-Jugendmannschaft hinzukam. Trotz großer Bemühungen des Vereins dauerte es fast zehn Jahre, bis sich weitere Personen ehrenamtlich in den Dienst der Jugend stellten. Mit Paul Annen (Betreuer der C-Jugend), Ulrich Klöwer (Betreuer der D-Jugend), Werner Epe (Betreuer der neuen E-Jugend, die in diesem Jahr offiziell den Spielbetrieb aufnimmt) sowie Raimund Isphording (Betreuer der B – Jugend) erhielten die beiden Jugendleiter die lang ersehnte Unterstützung.
Die sportlichen Erfolge
Welche sportlichen Erfolge durch intensives Training und gute Kameradschaft erreicht worden sind und welche Rolle im Jugendfußball die Attendorner Jugendmannschaften in den letzten zwanzig Jahren eingenommen haben, kann man aus der folgenden Übersicht erkennen.
- Spieljahr 1958/59 A-Jugend Kreismeister
- Spieljahr 1959/60 A-Jugend Kreismeister
- Spieljahr 1964/65 A-Jugend Kreismeister und Pokalsieger
- Spieljahr 1966/67 A-Jugend Kreismeister
- Spieljahr 1968/69 A-Jugend Kreismeister
- Spieljahr 1971/72 C-Jugend Kreismeister
- Spieljahr 1971/72 D-Jugend Kreismeister
- Spieljahr 1972/73 C-Jugend Kreismeister
- Spieljahr 1973/74 C-Jugend Kreismeister
- Spieljahr 1974/75 B-Jugend Kreismeister und Pokalsieger sowie Südwestfalenmeister und 3. Platz bei der Westfalenmeisterschaft in Duisburg
- Spieljahr 1975/76 C-Jugend Pokalmeister
- Spieljahr 1976/77 A-Jugend Kreismeister der Leistungsklasse und Pokalmeister
- Spieljahr 1976/77 C-Jugend Kreismeister der Leistungsklasse, Stadtmeister im Hallenturnier der A-Jugendmannschaften
- Spieljahr 1977 C-Jugend Kreismeister im Hallenfußball
Was die beiden letzten Jahre betrifft, so kommt man um die Feststellung nicht herum, dass das Leistungsniveau, obwohl mehr trainiert wird als früher, nicht ganz gehalten werden konnte. Als ein Hauptgrund kann angeführt, dass offensichtlich die Zahl der „Talente“ unter den Jugendlichen sich verringert hat. Der SV 04 hofft, dass diese „Talsohle“ bald durchschritten ist und in der Meisterschaft sowie in den Pokal- und Freundschaftsspielen an die früheren Erfolge angeknüpft werden kann.
Im Jubiläumsjahr zählt die Jugendabteilung über achtzig Aktive und verfügt über eine A-, B-, C-, D-, und eine E – Jugendmannschaft. Davon spielen – mit unterschiedlichen Ergebnissen, wie die Tabellenstände ausweisen – die A-, B- und D-Jugendmannschaft in der jeweiligen „Leistungsklasse“ des Kreises Olpe.
Gesellige Veranstaltungen – SV 04 auf großer Fahrt
Einen festen Platz in der Jugendarbeit des SV 04 Attendorn haben auch Veranstaltungen, die der Pflege der Geselligkeit dienen und die Freundschaft und Kameradschaft untereinander fördern. Zunächst sei an das alljährliche Picknick an den Fischteichen im Dümpel gedacht, bei denen die Spieler und ihre Eltern immer viel Freude haben. Zu einer traditionellen Einrichtung sind auch die Nikolausfeiern im Dezember geworden. War man über die viele Jahre Gäste im „Hotel zur Post“; dem früheren Vereinslokal, gewesen und hatten sich alle Beteiligten hier wohl gefühlt, musste 1977 aus räumlichen Gründen in die Stadthalle ausgewichen werden. Die Nikolausfeier ist als große jährliche „Familienfeier“ der Jugendabteilung zu bezeichnen.
Kaum zu übertreffen sind jedoch die jährlich durch die beiden Jugendleiter organisierten Urlaubsfahrten im Sommer. 1964 brach das große Reisefieber erstmals in der Jugendabteilung aus: Man reiste mit dem damaligen SV 04 Nachwuchs für einige Tage nach Berlin. Gastgeber waren die Kickers 1900 Berlin. Unsere A –Jugend verlor damals in einem großartigen Turnierendspiel knapp gegen den SV Kaiserslautern – Sandhausen.
1968 fuhren die Jugendteams für einige Tage nach Rotterdam: zwei Jahre später hieß das Reiseziel dann Hamburg. Ostern 1971 hatten wir erstmals Gäste aus Dänemark zu Besuch in Attendorn. Den Besuch erwiderten wir Pfingsten für einige Tage in Kopenhagen. Dort gehörte der Besuch des Tivolis und die Wachablösung am königlichen Schloß zu den eindruckvollsten Erlebnissen.
Berchtesgaden und die österreichischen Städte Salzburg und Hallein waren 1973 das Ziel der A- und C-Jugend.
1974 ging es mit der A- und B-Jugend nach Hellabrunn bei Wien. Unsere A-Jugend überraschte dort angenehm: sie wurde Pokalsieger beim zweitägigen Pokalturnier des USC Hollabrunn. Besichtigungen in Wien und an der tschechischen Grenze waren die Höhepunkte dieser schönen Sommerfahrt. Während 1975 die Fahrt an den Bodensee ging, erlebten wir 1976 Paris und seine herrliche Umgebung.
Alte Verbindungen wurden wieder wach, als die D-Jugend und C-Jugend im Sommer 1977 erneut nach Hamburg fuhren. Unsere A-Jugend hatte Besuch aus Übersee: die auf Europatournee befindliche kanadische A-Jugendmannschaft des Soccer Clubs Scaboro / Toronto weilte für drei Tage in der Hansestadt. Was keiner für möglich gehalten hatte, wurde dann im Sommer des vergangenen Jahres wahr: zum erstenmal flog eine Mannschaft des SV 04 über den großen Teich nach Amerika. Erster Aufenthalt der A-Jugend war New York; in North – Babylon belegte sie in einem Pokalturnier einen guten zweiten Rang. Weitere Aufenthaltsorte dieser rund zweiwöchigen Reise waren dann Waynesboro / Pennsylvenia, Washington und Philadelphia. In diesem Zusammenhang sei in wenigen Zügen auf die Finanzierung dieser Reisen, um die die Jugendabteilung nicht mit Unrecht teilweise beneidet wird, eingegangen. Als Hauptfinanzierungsquellen sind die Eigenleistungen der Jugendlichen und deren Eltern zu nennen und die Beihilfen der öffentlichen Hand sowie bestimmter Einrichtungen, die speziell im Rahmen des Jugendaustausches diese Begegnungen über die Grenzen hinaus mitfinanzieren. Einen Beitrag leistet der Verein selbst; Spenden durch Gönner und Freunde runden die Finanzierung ab.
Abschließend bleibt zu hoffen, dass zum ersten die Bemühungen, die wir unter „gesellige Veranstaltungen“ zusammengefasst haben, dazu beitragen, den Zusammenhalt innerhalb der Jugendabteilung noch intensiver werden zu lassen, dass zum zweiten diese sich positiv auf der sportlichen Ebene niederschlagen, dass zum dritten die Beteiligten deren Wert – auch unter dem Bildungsaspekt – recht erkennen und weiterhin dem Fußballsport und dem SV 04 die Treue halten.
Aus diesen Ausführungen geht klar und eindeutig hervor, dass wir die Jugendarbeit keineswegs unterschätzen. Der SV 04 ist sich bewusst, dass ein weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen des Vereins in starkem Maße von der „Qualität“ dieser Jugendarbeit abhängt.
Ohne sie geht es nicht
Wer den Fußball und sein Regelwerk auch nur in etwas kennt, der weiß, welche verantwortungsvolle Aufgabe die Schiedsrichter zu erfüllen haben. Es würde zu weit führen, hier im Einzelnen aufzuzeichnen, was von einem guten Unparteiischen verlangt wird. Die Anforderungen sind auf jeden Fall nicht gering. Er hat mit großer Konzentration bei der Sache zu sein, muss genau beobachten, blitzschnell erkennen und sofort (unter Beachtung der Vorteilbestimmung) entscheiden. Je besser er die Materie beherrscht, je mehr Sicherheit, Vertrauen und Autorität ein „Schwarzkittel“ ausstrahlt, desto vorbehaltloser werden seine Entscheidungen akzeptiert.
Der aus Attendorn stammende und in Köln als Sportjournalist tätige Gert Bolzau schrieb für die Festschrift den folgenden Bericht.
Es genügt nicht, kräftig in die Flöte zu blasen
„Faires Spiel macht Abschied etwas leichter.“ – So überschrieb der Kölner Stadt-Anzeiger am 31. Juli 1973 ein Interview mit Gerd Siepe. Der 1. Vorsitzende des SV 04 Attendorn feierte in Bergheim / Erft – seinem damaligen Wohnsitz – den Ausstand als Schiedsrichter des Landesverbandes Mittelrhein mit einem Spiel zweier Prominenten Mannschaften.
Siepe zählte in einer Zeit, als die Fußball Nationalmannschaft und die Spitzenklubs des Deutschen Fußball Bundes Nr. 1 in Europa waren, zu den Spitzenschiedsrichtern des DFB. In der Zeit von 1963 bis 1974 wurde er in über hundert Begegnungen in der Bundesliga und in einigen Dutzend Spielen auf internationaler Ebene als Schiedsrichter und Linienrichter eingesetzt. Er war ein Mann, der nicht nur auf dem Spielfeld auf die Einhaltung der Regeln achtete, sondern auch ungeschminkt seine Meinung sagte, wenn das Schiedsrichter Problem in der Presse, im Funk und Fernsehen diskutiert wurde. Gerd Siepe, der wie der Autor dieses Beitrages das Fußball ABC in Attendorn gelernt hat, ist mit dem DFB Schiedsrichterobmann Hans Malka einer Meinung: „Vielleicht würden viele Fans, die einen Schiedsrichter vorschnell zum Buhmann abstempeln, etwas sachlicher urteilen, wenn sie sich vor Augen führten, welcher Belastung in körperlicher, geistiger und nervlicher Hinsicht ein Unparteiischer in jedem Spiel ausgesetzt ist. Die Schiedsrichter müssen in jedem Jahr ihre körperliche Fitness, ihre Belastbarkeit und ihre Regelkenntnis in Lehrgängen unter Beweis stellen. Es genügt eben nicht, kräftig in die Flöte zu blasen.“
Schiedsrichter zu sein, war und ist für den Attendorner nicht nur ein reizvolles Hobby, sondern auch Verantwortung, die Objektivität, Durchsetzungsvermögen und Mut voraussetzt. Diese Eigenschaften trugen mit dazu bei, dass er seit über einem Jahrzehnt auch bei der vom Westdeutschen Rundfunk produzierten Fernsehsendung „Spiel ohne Grenzen“ als Unparteiischer amtiert. – So weit Gert Bolzau.
In früheren Jahren waren u.a. Friedhelm Steinberg, Walter Platschek und Paul Solbach gern gesehene Spielleiter nicht nur auf den Fußballplätzen des Kreises Olpe. Zur Zeit pfeifen für den SV 04 – neben Gerd Siepe – Peter Schmitz und Alfons Pfeiffer. Das ist nicht genug. Wir hoffen, dass wir der Schiedsrichtergilde eines Tages weitere Sportkameraden zuführen können.
Wäre das keine Aufgabe für den einen oder anderen unter den jüngeren Lesern dieser Zeilen, auch wenn er noch nicht zu unseren Mitgliedern gehören sollte? Denn ohne sie geht es nicht! Die Frage: „Wie wird man Schiedsrichter?“ beantworten wir Ihnen gern.
Zum Ausklang
Im staatsbürgerlichen Interesse!
Im Interesse des Sportes!
Im Interesse unserer Jugend!
Im Interesse unserer Stadt Attendorn!
In Interesse unseres SV 04 Attendorn!
Der Rückblick in die Geschichte des SV 04 Attendorn hat gezeigt, welche Schwierigkeiten und Probleme bewältigt werden mussten, um dem SV 04 jenen Platz im Fußballgeschehen des Kreises Olpe und im Sauer- und Siegerland zu verschaffen, den er heute einnimmt. Die zentralen Sorgen der jeweiligen Vereinsleitung in der Vergangenheit und Gegenwart sind allgemeiner Natur, mit denen fast jeder Sportverein zu kämpfen hat. Es sind dies vornehmlich der Mangel an Nachwuchs, mitarbeitenden Vereinsmitgliedern und Geld.
Gerade aus Anlass unseres 75-jährigen Jubiläums möchten wir dieses stets aktuelle Thema beleuchten und der Öffentlichkeit nahe bringen. Durch den heute erreichten Lebensstandard wird unseren Kindern eine Vielzahl von Unterhaltungsmöglichkeiten angeboten, die ihnen jedoch nicht immer zum Vorteil gereichen. Kino, Fernsehen und noch eine Reihe weiterer Vergnügungen erziehen unsere Kinder leicht zur Passivität, Bequemlichkeit und führen daher tendenziell zur Ausschaltung jener Initiative, Aktivität und Energie, die den Jugendlichen zum Sport bringen. Einen Teil zu den Nachwuchssorgen trägt aber auch die Tatsache bei, dass es immer noch an geeigneten Sportstätten, einschließlich Kinderspiel- und Bolzplätzen, fehlt. Obgleich wir nicht verkennen wollen, dass in diesem Bereich viele Fortschritte zu verzeichnen sind! Für die Fußballvereine kommt in erschwerender Weise hinzu, dass sie in harter – allerdings durchaus berechtigter – Konkurrenz zu anderen Sportarten stehen, die auf die heutige Jugend eine besonders aktuelle Anziehungskraft ausüben. Man denke nur an die Entwicklung des Handball-, Tennis-, Schwimm- und Reitsportes im hiesigen Raum.
Auf andere Ursachen ist es zurückzuführen, dass sich immer weniger Personen bereit erklären, Funktionen bei einem Verein zu übernehmen und ihre Arbeit und ihren Idealismus zur Verfügung zu stellen. Die Vereinsarbeit basiert nun einmal auf den Prinzipien der Freiwilligkeit, Ehrenamtlichkeit und Unentgeltlichkeit. Zum Teil ist es der Wunsch, keine Bindung eingehen zu wollen, zum Teil wird die Übernahme einer Verantwortung abgelehnt, zum Teil will man nicht mitarbeiten, wenn man dafür keine „Vergütung“ erhält. Dann gibt es noch zahlreiche andere Faktoren, die das „Funktionärsproblem“ nicht geringer werden lassen.
Um aber einen Sportverein überhaupt am Leben zu erhalten und so der Jugend die Gelegenheit zur sportlichen Betätigung zu geben, müssen die finanziellen Belange geregelt und in Ordnung sein. Dieses – die Existenz der Vereine in gravierender Weise berührende – Problem ist immer schwieriger zu lösen. Die Vielfalt an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in unserer Wohlstandsgesellschaft bringt es mit sich, dass das Wochenende am Fußballplatz mit diesen Freizeitbeschäftigungen konkurriert und so um jeden Zuschauer „gekämpft“ werden muss. Zumal wenn von der jeweiligen Spielpaarung nur geringe Anziehungskraft ausgeht oder / und die sportlichen Leistungen nicht die Erwartungen, die der Zuschauer in sie gesteckt hat, erfüllen! Von dieser Einnahmequelle, Zuschauereintrittsgeld und den Mitgliedsbeiträgen allein kann ein Sportverein nicht mehr leben.
Der Vorstand des SV 04 Attendorn hofft, dass diese grundsätzlichen Anführungen zum besseren Verständnis einiger Hauptprobleme unseres Vereins beitragen werden. Vielleicht geben sie den Anstoß zu einer weitaus stärkeren Unterstützung all unserer Bemühungen, den Verein in Zukunft erfolgreich weiterzuführen – im staatsbürgerlichen, sportlichen und allgemein gesellschaftlichen Interesse! Die Förderungsmittel – ohne im Einzelnen hierauf einzugehen – von kommunaler Hand und Verbandsseite entheben den Verein auch nicht aller Sorgen. So erfreulich auch hier Steigerungen festzustellen sind, und weitere positive Ansätze sich abzeichnen, für die wir zu danken haben! Nur wenn die Allgemeinheit, die öffentliche Hand, Firmen, Geschäftsleute und Privatpersonen die Sportvereine unterstützen, ist die Gewähr gegeben, dass auch in Zukunft unsere Jugend Sport betreiben kann und wir fruchtbare Vereinsarbeit leisten können.
Appell an alle
Werden Sie Mitglied im SV 04! Geben Sie Anregungen und Tipps, wie wir bessere Arbeit leisten können! Helfen Sie mit, die vielfältigen Aufgaben, vor allem in der Jugendarbeit, sachgerecht zu erfüllen! Vertrauen Sie Ihre Jungen unseren Jugendleitern an! Besuchen Sie die Spiele unserer Mannschaften! Melden Sie sich als Schiedsrichter – ein zugleich reizvolles, aber auch verantwortungsvolles Amt! Reihen Sie sich ein in den Kreis der „Freunde, Gönner und Förderer des SV 04“! Unterstützen Sie jederzeit und überall die Bemühungen, die das Ziel haben, die Möglichkeiten zur Sportausübung für alle auszuweiten! Denken Sie daran, dass eine regelmäßige sportliche Betätigung – in der rechten Weise betrieben und auf ihre Person abgestimmt – auch für Sie von Nutzen sein kann!
Carl-Friedrich Lahme („F.C.“ Lahme)
Seine Freunde schwören, sie hätten ihn nie ohne Zigarre gesehen. Kein Wunder, denn C.F. Lahme besaß ein Tabakwarengeschäft. Mehr als 30 Jahre war er Geschäftsführer bzw. Vorsitzender des SV 04. Wenn „seine Jungs“ spielten, ließ er keine Begegnung aus. Er fuhr mit der Elf per Reichsbahn nach Mudersbach, Herdorf, Hilchenbach und wo immer es hinging. Stürmer, Verteidiger und Torwart hatten ihre Kluft in Pappschachteln, nur einer – „F.C.L.“ – konnte sich eine Aktentasche leisten. Einige Jahrzehnte belieferte er die heimische Sportpresse mit Spielberichten. Besonders kritisch nahm er die Schiedsrichter unter die Lupe.“
Werner Cabolet
Er war mit seinen 1,95m der ideale Torwart. Unvergesslich: 1926 nahm er sich ein Grammophon mit nach Büschergrund, das er sich hinter seinem Gehäuse aufbaute. Die Musik half: Das Spiel wurde gewonnen. Nach der aktiven Torsteher Zeit tauschte er Polsterhose und Schlägermütze mit Bratenrock und Stehkragen: Er wurde Vorsitzender. So war es auch beim Spiel gegen Trupbach auf dem Sportplatz, wo er das Sticheln gegen Trupbacher Schlachtenbummler nicht sein lassen konnte. Er reizte sie, bis es knallte. Fazit: Carl Lahme fand ihn in seiner vollen Länge beim Verlassen des Spielgeländes am Wegrand – mit blauen Augen. Es war so heiß hergegangen, dass sogar eine Scheibe vom Attendorner Bus zertrümmert worden war.
Otto Scherer
Zum spielerischen Aufschwung des SV 04 in den dreißiger Jahren trug „Peppel“ Otto Scherer wesentlich bei. Carl Lahmes Kommentar zu seiner Spielweise: „Der technisch beste Fußballer, den wir je hatten.“ „Peppel“ war Allroundspieler. Ob Verteidiger, Stürmer oder Läufer – er schoss mit beiden Beinen und aus allen Lagen. Ohne ihn war ein flottes Spiel fast undenkbar. Von 1936 – 1938 war er in Iserlohn als Soldat stationiert. Der verständnisvolle Kompaniechef ließ ihn zu jedem Spiel gen Attendorn reisen. Nur einmal klappte es nicht. Carl Lahme fuhr nach Iserlohn, sprach mit dem Spieß und eiste „Peppel“ los. – Aus dem Krieg kam Otto Scherer mit einer Fußverletzung zurück. Er musste das Spielen aufgeben.
Geschichten – Anekdoten – Personen
Willi Heupels vergilbte „Teutonia“ Mitgliedskarte trägt die Nummer 2 und ist auf der Rückseite, gedacht für die „Beitrags Quittierung“, lakonisch mit dem Wort „Inflation“ beschrieben. Willi Heupel (Spitzname „Kuckel“) ist das an Mitgliedsjahren älteste Mitglied des SV 04. Der jetzt 80jährige machte 1918 sein erstes Spiel. 15 Jahre lang dribbelte er mit dem Leder in der ersten Mannschaft und agierte im Turnverein an Reck und Barren. In seiner Wirtschaft hatten die Sportler Attendorns ihren Stammtisch. Und von hier aus wurde das Vereinsleben der Stadt weitgehend bestimmt. Schützenkönige und Karnevalsprinzen, so erinnert sich der alte Kämpe, gingen aus dem SV hervor. Geselligkeit wurde groß geschrieben. 1940 zog er zum letzten Mal das Trikot an, im Spiel der Alten Herren gegen die Altersgenossen aus Werl.
Rudi Reuber Als Aktiver war er einer der Besten. Nach dem 2. Weltkrieg führte er als erster Vorsitzender des „Turn- und Sportvereins“ die Attendorner Sportler bis 1948. Auch heute noch zählt er zu den Freunden und Gönnern der sporttreibenden Jugend. War das eine Zeit! Wissen Sie noch?
Erinnerungen an die Jahre des Wiederbeginns nach 1945 in Stichworten:
- Für Treckerfahrten zum Sportplatzbau Bezugsscheine für zehn Liter Sprit ergattert
- Torpedofangnetze von der Listertalsperre zu Tornetzen umfunktioniert
- 3 Fußballspiele gegen englische Soldatenmannschaften, um eine Spielerlaubnis zu erhalten
- 12 Zinkeimer für einen Fußball
- 5 Pfund Butter für ein Paar Fußballschuhe (gebraucht)
- „Klappbütters“ für die Spieler vor dem Spiel
- Naturaliensammlungen für Trainer
- Maisbrotprämien für Siege
- Fahrverbote umgangen durch Fahrten „über die Dörfer“
- „Holzvergaser – Piloten“ mit Sonntagsbraten bestochen, damit sie überhaupt fuhren
- Für „Feuerwasser“ 25 Pfund Roggen durch die Kaffeemühle gedreht
- Flasche Balkenbrand 150 RM
- 20 Lkws (Holzvergaser) zum Spiel nach Olpe (Tage vorher wurden Lkw Platzkarten verteilt)
- Telegrafenmast mitten auf dem Sportplatz in Oedingen (die Oedinger Spieler traten in Ermangelung von Sportkleidung in langen Unterhosen an)
- Bei der Fahrt nach Banfe ein Beinaheunfall auf der Brücke in Grevenbrück bei hochwasserführender Bigge. (Das Spiel wurde später nachgeholt. Dingerkus „Carlo“ machte dabei sein erstes Spiel in der 1. Mannschaft und schoss 3 Tore.
Donnerwetter Hommerichs Heinz und Henzen Erwin fegten in bewährter Weise den Strafraum rein und weil es sein musste, reihenweise Stürmer um beim Pokalspiel in Heinsberg, als die 1b-Mannschaft unter Druck stand. Die heimischen Zuschauer sahen rot und Henzen – Rote ein Messer in der Hand eines damit herumfuchtelnden Zuschauers. Der „Rote“ meldete sich beim Schiedsrichter ab, ging quitschvergnügt durch die Zuschauerkulisse und nimmt dem, wie er sagte „Bekloppten“, das Messer ab, steckte es in das Spielfeld und trat es tief in den Boden. Meldete sich beim Schiedsrichter wieder an und spielte weiter. – Das brachte nur der Erwin fertig! –
Wegweiser In dem Dorf Neger gab es nach dem Krieg eine Handballmannschaft. Auf der Einladung zu einem Freundschaftsspiel an die Handballer des TuS Attendorn wurde der Anfahrtsweg so beschrieben: … von Sondern in Richtung Rhode, bei den Milchkannen links ab! Freibier
Es ist nicht mehr festzustellen, wer die guten Beziehungen zum Kommandanten des Belgierlagers hatte. Fest steht nur, die Belgier wollten einige Fässer Bier wegschütten, weil der Gerstensaft gefroren und damit trüb geworden war. Man stelle sich vor, in einer Zeit, kurz nach dem Krieg, als man von Bier nur träumen konnte – und das zwei Tage vor Karneval! Um zu retten, was zu retten war, mussten auf die schnelle leere Fässer her, denn für die Besatzer gab es neues Bier in Dortmund. So schnell sind sicher noch nie leere Fässer nach Biggen transportiert worden. Selbst „lahme“ Mannschaftskameraden wurden „flink wie Wiesel“. Eine Stunde später gab es „richtiges“, wenn auch trübes Bier im Vereinslokal. Die „Heranschaffer“ der 1. Mannschaft genehmigten sich bei einer „Bierprobe“ ein Hekto in zwei Stunden. Anschließend ging es in Kostümen mit Damen zur Burg zur Karnevalsfeier. Die 1b feierte ebenfalls. Mit Damen im Vereinslokal. Man soll im Bier geschwommen haben. Dennoch war noch genug da, um an drei weiteren Tagen „derbe einen reintun zu können“. – Und alles „ümmesüss“.
Zuschauer schießt „Tor des Jahres“ Bei dem Spiel Berleburg – Attendorn in Berleburg (1:3) berannten die Attendorner Stürmer das Tor des Gegners und nahmen es unter Dauerbeschuss. Ein Tor wollte nicht fallen. Vereinswirtsohn Heini Kersting, am Torpfosten des Gegners stehend, um mit seinem „Gequake“ den Torwart „sauer“ zu machen, war selbst verblüfft, als ihm eine bildschöne Flanke genau auf seine Sonntagsausgehschuhe serviert wurde. „Schlappen drauf! – Tor!!“ – Kommentar des Gauliga Schiedsrichters Welsch aus Siegen: „Das Tor wird anerkannt. Die Platzordner hätten die Zuschauer vom Tor fernhalten müssen“.
– wird fortgesetzt –
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